Folgender Text war für eine Weihnachtsfeier im Büro bestimmt. Er ist daher sehr "kollegenbezogen".

Die Namen der Kollegen und einige unbedeutenden "Requisiten" habe ich aus "Sicherheitsgründen" geändert

Trotzdem GUTE UNTERHALTUNG

 

DIE WEIHNACHTSGESCHICHTE – NEU ERZÄHLT

Es begab sich also zu jener Zeit, als von Kaiser Rinki der Befehl ausging, das ganze Amt aufzuschreiben. Es war nämlich das Jahr der Budgetierung, als Otto Stellvertreter des Mächtigen und Ernst-Paulus Statthalter der Buchhaltung war und es herrschte große Wirrnis darüber im Amtsland.

Also ging auch Josef aus Pfeddersheim, der seit Jahr und Tag zum Inventar gehörte, ins Registrierungszentrum, dem Vorhof des Herrschers. Er war mit Maria verlobt, doch das Kind, das beide so sehnlichst erwarteten, bekam eine andere.

Im Registrierungszentrum jedoch konnte man sich auf Befehl des Kaisers nur zweimal pro Woche, nämlich Montags morgens und Mittwochs nachmittags, aufzeichnen lassen. Für die Durchsetzung dieser Regelung sorgten Magdalena, genannt die Wand, und Katharina, die Löwin.

Nachdem Josef zweimal einen Metzgersgang gemacht hatte, klappte es beim drittenmal endlich. Später sollte er erkennen, daß es Fügung war.

Als er nunmehr eine Ewigkeit in der Schlange stand, kam auch für ihn endlich die Stunde des Stempels. Selbiger wurde nämlich jedem auf die Stirn gedrückt, zum Zeichen der Dankbarkeit für geleistete Dienste.

In jenem Moment aber, gerade als Stempel und Stirn zusammentrafen, erhob sich ein Brausen, wie wenn ein kräftiger Sturm daherfährt. Der Löwin fiel vor Schreck der Stempel aus der Hand und die anderen Anwesenden zitterten.

Die Tür ging auf und es erschienen Engel, die strahlten übers ganze Gesicht. Zwischenzeitlich war auch der Kaiser erschienen. Als er die Gesichter der Engelein sah, strahlte auch er. Er dachte bei sich, daß er dieselben schon einmal sah.

Der Oberengel rief: "Fürchtet Euch nicht, denn wir verkündigen Euch große Freuden." Er berichtete von wunderbaren Tupper-Abenden und pries die Vorzüge dieses wahrhaft gesegneten Geschirrs. Da wußte Rinki, das es Melanie war.

Ein anderer Engel von großer Gestalt sang ein Loblied auf einen Himmelhund, dessen Name Patrizius war. Es fiel dem Kaiser wie Schuppen von den Augen, vor ihm flog Natascha.

So berichteten noch etliche durchgeistigte Wesen von kleinen Freuden, Helga von ihrem Idealgewicht, Simone von brausenden Karts und Sabine vom Werdenfelser Land.

Auch ein männlicher Engel war darunter, sein Name klang wie der Tower in London. Er erzählte von einem großen Automaten, aber auch von Blasen an seinen Füßen.

Als alle ausgeredet hatten, kam aus der Ecke der kleinste Engel hervor, sein Name war Susi.

Er rief mit glockenklarer Stimme: "Seht, ich verkünde Euch die größte Freude. Begebet Euch alle im zweiten Monat in die Gegend um Monsheim. Dort werdet Ihr ein Kindlein finden, in Windeln gewickelt und in einem Bettchen liegend, welches wird ein lucky fellow sein, auf Deutsch aber ein Glückspilz."

Da staunten alle, die dabeistanden und Rinki lächelte in seinen etwas zu kurz geratenen Rauschebart. Er dachte nämlich an Stefanie, seine Mätresse und die Zeit im großen Gebirge, die er bisher mit ihr dort verbrachte.

Das war wirklich eine Gute Nachricht und fortan war Frieden im Amtsland.